Sonntag, 7. August 2011

Ahoi Camping Grömitz

Unser erster vernünftiger Ausflug mit dem Wohnwagen führte uns an die Ostsee. Als alte Ahoi Camping Hasen wurden wir vom freundlichen Platzwart Matze persönlich begrüßt und fuhren unter lautem Jubel der anwesenden Dauercamper zu dem für uns abgesperrten VIP Parkplatz.
Schon bei unser Anreise vergaßen wir nicht laut zu bemerken, welch arme Sau man doch sein müsste, bei dem scheiss Wetter mit so einem dusseligen Iglo-Zelt zu campen.

Kurz das Vorzelt aufgebaut und schon konnte es losgehen mit Gitarre spielen, Bier trinken und Juckefilme auf dem Ipad anschauen.  Schön, dass es für uns super trocken war und wir keinerlei Sorgen verspürten. Nachdem wir ein paar Enten und einen Studenten mit Brot und alten Zigaretten gefüttert hatten (als Dank bot uns der Student ein Härke an, dazu Dennis: „Nee danke, kannste behalten das säuft kein Mensch, aber hier haste 50 Tacken, wenn Du endlich verschwindest“), gingen wir auch schon Bubu machen, schließlich hatten wir am nächsten Tag großes vor!


Am nächsten Morgen gab es zunächst ein deftiges Rühreifrühstück bestehend aus einer halben Scheibe Toast und einem Ei für 6,80 € bei Tante Inge.  Anschließend verschlug es uns zunächst zu einem örtlichen Discounter, wo wir unsere Lebensmittelvorräte auffrischten. Nun ging es zur Promenade (nicht das Zeug was man sich in die Haare schmiert, das heißt glaub ich anders). Schnell hatten wir eine Kneipe gefunden, in der man bei frisch gezapftem Bier aufs Wasser schauen konnte. Dort unterhielten wir uns zunächst mit dem Hund von einem älteren Ehepaar und anschließend sogar mit dem Ehepaar selbst. Kurzzeitig überlegten wir den Hund, oder auch das Ehepaar mit Hund zu kaufen, hatten dann aber zu wenig Platz im Auto. Dennis und ich wollten an einem Kugelbrunnen noch die Kugel zum stoppen bringen und packten uns nacheinander schön auf die Fresse. Egal, kaufen wir die Kugel.
Anschließend sabbelten wir auf dem Zeltplatz ein paar Zwillinge betreffend unserer „do before die – Liste“ voll und spielten mit denen Federball – oder wie heißt der Sport mit dem Torwart?


Mit den absolut gleichaussehenden (mal abgesehen von Gesicht, Gewicht, Figur, Haarfarbe, Größe) Zwillingen gingen wir noch zum romantischen Fischessen an den Strand. Mit Magenverstimmung (wären wir mal bei Ravioli und Hot Dog geblieben) setzten wir uns ins Vorzelt um mit dem Laptop, dem Ipad, der Gitarre, den Zwillingen oder sonst irgendwelchen Dingen rumzuspielen, die man für viel Geld erwerben kann. Natürlich nicht ohne jeden absaufenden Zelthammel auf sein leidiges Schicksal hinzuweisen:  „Guck mal, der säuft mit seiner Freundin so ab, dass er ins Auto flüchtet“ – Egal, kaufen wa sein Auto!!! Auf meine Frage hin, ob der Student wohl für 50 € unser Müll-Würstchen-Wasser saufen würde, stellten wir fest, dass es uns egal wäre wieviel Kohle der kriegt. Hauptsache der säuft das Zeug!
Da meine Gitarre nun schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, beschloss Kalle kurzerhand das Ding mittels 0,5l Dose und einem aggressiven Wurf komplett zu zerstören. Nun hat der Schallkörper zwei Schalllöcher. Danke Kalle, erst reisst Du bei Gitarre Nummer eins in Bulgarien den Steg und die Saiten vom Korpus und nun das. Schuldest mir jetzt schon mal zwei neue Gitarren!


Der Abend endete mit einem glorreichen Freestyle von uns Vieren unter Gitarrenakkorden. Wir übertrafen uns selbst im dichten der lustigsten Texte – leider gingen unsere Gäste zum lachen in den Keller. So wurde es nix mit „do before die“. Egal, kaufen wir uns eine neue „do before die-Liste“!
Am Dienstag mussten wir unbedingt neben Bier eine neue Musikanlage kaufen, da wir einfach zu wenig Mucke hatten. Ich wollte zwar lieber zum Yachthafen ein paar Boote kaufen, ließ mich aber überstimmen.


Nachdem die Bande den halben Media Saturn oder wie die türkische Fälschung heißt, ausgeräumt hatte, konnten wir voll mit Kartons für die Soundanlage wieder zum Wohnwagen. Kurz die Anlage fachmännisch mit Tape Band befestigt, konnten wir endlich aus einer reichhaltigen Festplatte an Musik auswählen.
Hendrik bemerkte, dass er Sandkörner im Wohnwagen gefunden hatte und wir überlegten kurz, ob wir einen neuen kaufen sollten, beschlossen aber dann aufgrund unserer Faulheit, doch lieber erstmal ein paar Biere zu vernichten. Das Wetter besserte sich nicht und so erlebten wir einmal mehr, dass sich ein festes Dach über den Kopf doch auszahlt. Da der Platzwart Matze Mittagspause hatte, übernahm ich die Einweisung von  neu ankommenden Gästen. So witzig fanden die das allerdings nicht, nachdem ich von Nachberechnung einer größeren Gebührenpauschale sprach.


Gegen frühen Abend hatten wir zwei neue Zwillinge von dem Vorteil einer trockenen Unterkunft überzeugen können und so sangen, tranken und lachten wir bis die Sonne,  ach nee war je keene da. Naja zumindest schaffte Little Britain es via Ipad Freudentränen in unsere Gesichter zu zaubern. Mit dem seines Zeichens dänischen Platzwart Matze wurde noch der Song „Dänen lügen nicht“ angestimmt und so gaben wir Ihm 200 € damit er endlich den Sabbel hält und Feierabend macht.
Am Mittwoch entschlossen wir uns spontan zur Abreise, da das Wetter immer schlechter wurde und wir nicht rausbekommen haben, wo man für Geld besseres Wetter bestellen kann.


So machten wir noch kurz einen Ausflug zum Yachthafen und ich in den Wellensteyn Laden. Kurzzeitig überlegte ich mit den anderen zusammenzuschmeißen und den Laden zu kaufen, aber da der Rest von dieser Seniorenmarke nix hält warfen wir unsere 100 € Scheine lieber in einen Gulli – soll angeblich Glück bringen.
Nach jahrelangem Stau (wir sollten anfangen Autobahnen zu kaufen) kamen wir an unserer Verteilstation in BB an und wünschten einander frohes Schaffen!


Fazit: Wir sollten überlegen, ob wir nicht in einen Hubschrauber investieren, das würde die An- und Abreise wesentlich flexibler gestalten.